PRESS
X-Perience at New Life 95
Publication | New Life |
Number | — |
Date | 10-1995 |
X-PERIENCE
‘Begebt euch auf eine lange, wunderschöne Reise durch Dance-Pop- Gefilde», hieß es im Review der X- Perience Maxi-CD Circles of Love, die vor einiger Zeit Maxi des Monats im New Life war. Heute ze gt sich, das das musikalische Korzept der drei sympathischen Berliner aufzugehen scheint. Wurde Circles of Love damals noch aus eigenen Mitteln finanziert, und in Eigenregie vertrieben, ist der Song nun offiziell über den Medienriesen WEA zu beziehen und zahlreich Radioeinsätze beweisen, daß sich X- Perience auf dem richtigen Weg befinden, der früher oder später garantiert zum Erfolg führen durfte.
Zu groß scheint die Zahl derjenigen, die das ewige Technogehämmer satt haben und auch mal wieder ehrliche. gut produzierte, sehr melodiöse Popmusik hören wollen, ohne jedoch auf elektronisch Sounds verzichten zu müssen. Die fast einzigartige Stimme der Sängerin Claudia Uhle tut ihr übriges dazu, um die Hörer in ihren Bann zu ziehen. Angefangen hatte die musikalische Karriere der drei 1990 und das alles gar nicht so glatt und einfach, wie es heute den Anschein hat.
«Matthias und ich haben vorher in einem Projekt zusammengearbeitet. wo wir einen Sänger hatten, den wir dann aber Anfang 1994 mitsamt unserer damaligen, kleinen Plattenfirma und unserem Manager rausge- schmisscn haben», berichtet Alex über die ersten Gehversuche im Pop- busmess. «Wir haben dann noch einmal von vorne angefangen, indem wir Claudia, die vorher im Background gesungen hat in den Vordergrund geholt haben, und uns neu zu X-Perience formiert haben.», ergänzt er.
Besonders bemerkenswert an X-Perience ist, daß sie damals als ein noch völlig unbeschriebenes Blatt den Produzenten Axel Henninger, der vorallem durch die Camoufage-Nr.l Hits Love is a Shield und The great Comandment bekannt wurde, für die Produktion einer Version von Circles Of Love gewinnen konnten. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Dazu Matthias: «Henninger habe ich schon immer gern gemocht – durch die Camouflage-Sachen. Irgendwie habe ich dann den Namen und die Adresse herausbekommen und einfach bei ihm angerufen. Ich habe ihm dann den Song durch das Telefon vorgespielt. Er war begeistert von der Nummer und sagte, wir sollten ihm mal ein Tape schicken. Kurz darauf haben wir einen Termin bei Henninger im Studio bekommen, wo der Song dann leztendlich auch produziert wurde, und zwar in der Version, die als zweiter Song auf der Single zu hören ist.»
Diejenigen, die jetzt aber sagen mit Henninger an den Reglern hätte das jede Band gekonnt, müssen ar dieser Stelle emes Besseren belehrt werden, denn das was X-Perience so außergewöhnlich macht ist die Stimme von Claudia, die der Musik e»st ihre Genialität verleiht. «Anfangs hatte ich klassischen Gesangsunterricht, habe dann aber später nur Pop gemacht», antwortet Claudia auf die frage, wo denn ihre stimmlichen Qualitäten nerkommen. die streckenweise sehr an Maggie Reilly erinnern.
Und in der Tat kann man gewisse Parallelen zu Mike Oldfield nicht ganz leugnen, denn ähnlich wie bei Mike Oldfield rekrutiert sich das Publikum, das X-Perience hört aus zahlreichen musikalischen Ebenen, seien es nun Indies oder Mainstream-Hörer. In welches Lager würden sich nun X-Perience einordnen, und hätten sie mit diesem Erfolg gerechnet?
“Es hat uns natürlich sehr gefreut, daß der Song so gut ankommt, und wir haben es auch gehofft, aber auf den Erfolg versteift haben wir uns nicht», erzählt Alex. «Was unser Zielpublikum anbelangt, denke ich daß wir die Musik schon machen, um sie einer breiten Masse zugänglich zu machen. Warum auch nicht? Es gibt uns sehr viel, wenn es viele Leute gut finden. Ich kann schwer eine Grenze einziehen, wo man sagt, hier ist irgendwo der Independentbereich Schluß, und hier fängt die breite Masse an. Um ehrlich zu sein hat es uns auch ein wenig erstaunt, daß die Circles Of Love Maxi bei allen Altersschichten bisher gut angekommen ist, und auch bei sehr vielen Musikrichtungen. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß das Stück in Independentdiskos genauso gut ankommt wie in ganz normalen Diskos oder in Radiocharts wo sich der Song mehrere Wochen in den Top 3 gehalten hat.» (Anm. der Redaktion: Radio Fritz). Wie sehen X-Perience die Entwicklung der Popmusik, speziell ihrer? Alex: «Wir sehen unsere Musik weniger als eine Musik, die einen kurzfristigen Trend mitmacht. Gerade durch den Gesang glaube ich. hat die Musik schon etwas sehr eigenständiges, und ich hoffe, daß sich diese Eigenständikeit auch über längere Zeit halten wird – und auch im Gedächtnis von den Leuten haften bleibt, daß sich X-Perience als Band etabliert und nicht als kurzfristiges Projekt.»
X-Perience sind zweifelsohne eine Ausnahmeband in der heutigen Landschaft der Elektronikmusik. Und das nicht nur, weil sie es schaffen die Gradwanderung zwischen Kommerzialität und Eigenständigkeit zu vollziehen, sondern auch weil sie versuchen durch herkömmliche Instrumente Leben in ihre Songs zu bringen, was bei den Liveauftritten deutlich wird. Das Liveline-up wird dabei durch eine zweite weibliche Stimme und, was für Dance-Bands wirklich ungewöhnlich ist, durch eine Oboe erweitert. Wer also X-Perience noch nicht gehört oder gesehen hat, sollte das schleunigst nachholen, zumal die Band im Herbst diesen Jahres einige Konzerte in Ost und West bestreiten wird. Es lohnt sich. Circles Of love turn for you…
Oliver Schütte
X-PERIENCE
Go on a long, beautiful journey through dance-pop realms», was the review of the X-PERIENCE maxi-CD Circles of Love, which was Maxi of the Month in New Life some time ago. Today it shows that the musical concept of the three likeable Berliners seems to work. Back then, Circles of Love was financed from their own funds and distributed by themselves, but now the song is officially available through the media giant WEA, and numerous radio appearances prove that X- Perience are on the right track, which was bound to lead to success sooner or later.
The number of people who are fed up with the eternal techno hammering and want to listen to honest, well-produced, very melodic pop music again, without having to do without electronic sounds, seems to be too large. The almost unique voice of singer Claudia Uhle does the rest to cast a spell over the listeners. The musical career of the three began in 1990 and it was not as smooth and easy as it seems today.
«Matthias and I had previously worked together in a project where we had a singer, but then we threw him out at the beginning of 1994 together with our small record company and our manager,» says Alex about their first steps in the pop music business. «We then started all over again by bringing Claudia, who had previously sung in the background, into the foreground and re-formed as X-Perience,» he adds.
What is particularly remarkable about X-Perience is that they were able to win over producer Axel Henninger, who is best known for the Camoufage hits Love is a Shield and The Great Commandment, for the production of a version of Circles Of Love. How did this collaboration come about? Matthias: «I have always liked Henninger – through the Camouflage stuff. Somehow I found out his name and address and simply called him. I then played him the song through the phone. He was thrilled with the number and said we should send him a tape. Shortly afterwards we got an appointment at Henninger’s studio, where the song was finally produced in the version that can be heard as the second song on the single.»
But those who say that with Henninger at the controls, any band could have done it, must be told otherwise, because what makes X-Perience so extraordinary is Claudia’s voice, which gives the music its genius. «In the beginning I had classical singing lessons, but later I only did pop», Claudia answers the question where her vocal qualities come from, which in parts are very reminiscent of Maggie Reilly.
And indeed, one can’t completely deny certain parallels to Mike Oldfield, because similar to Mike Oldfield, the audience that listens to X-Perience is recruited from numerous musical levels, be it indies or mainstream listeners. So which camp would X-Perience place themselves in, and did they expect this level of success?
«We were of course very pleased that the song was so well received, and we hoped it would be, but we didn’t set our sights on success,» Alex tells us. «As far as our target audience is concerned, I think we make the music to make it accessible to a broad mass. Why not? It gives us a lot if a lot of people like it. It’s hard for me to draw a line where you say the independent sector ends here and the broad masses begin here. To be honest, we were a bit surprised that the Circles Of Love Maxi has been well received by all age groups, and also by many different genres of music. We have made the experience that the song goes down just as well in independent discos as it does in normal discos or in radio charts where it has stayed in the top 3 for several weeks. (Editor’s note: Radio Fritz). How do X-Perience see the development of pop music, especially theirs? Alex: «We see our music less as music that follows a short-term trend. Especially because of the vocals, I think the music has something very independent, and I hope that this independence will last for a long time – and that it will stick in people’s minds, that X-Perience will establish itself as a band and not as a short-term project.
X-Perience are undoubtedly an exceptional band in today’s electronic music landscape. And not only because they manage to walk the tightrope between commerciality and independence, but also because they try to bring life into their songs through conventional instruments, which becomes clear at their live performances. The liveline-up is extended by a second female voice and, what is really unusual for dance bands, by an oboe. So if you haven’t heard or seen X-Perience yet, you should do so as soon as possible, especially since the band will be playing several concerts in the East and West this autumn. It’s worth it. Circles Of love turn for you…
Oliver Schütte
back to HISTORY